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Wiltrud Brächter

Dipl.-Pädagogin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Systemische Therapeutin (SG) und Supervisorin (PTK NRW), Köln
Langjährige Tätigkeit in autonomen Frauenhäusern und in der ambulanten Kinder- und Jugendpsychiatrie. Veröffentlichungen, Lehr- und Supervisionstätigkeit zu systemischer Kindertherapie und narrativer/ hypnosystemischer Sandspieltherapie.

Veröffentlichungen u. a.:
Brächter, W. (2010): Geschichten im Sand. Grundlagen und Praxis einer narrativen systemischen Spieltherapie. Heidelberg, Carl-Auer, 2. Aufl. 2016
Brächter, W. u. B. Reiners (Hrsg.)(2018): Neue Wege im Sand. Systemisches Sandspiel und Kinderorientierte Familientherapie. Heidelberg (Carl-Auer)


Workshop:

In diesem Workshop stellen wir unsere Arbeit mit Sandspieltherapie-Gruppen in einer Kölner Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete vor, die 2023 mit dem Kristina-Hahn-Preis der Systemischen Gesellschaft ausgezeichnet wurde. Ähnlich dem Konzept der „Expressiven Sandarbeit" (Pattis Zoja) verfolgen wir anteilnehmend den Gestaltungsprozess, registrieren und rahmen überschießende Emotionen. Wie bei der narrativen Arbeit mit Gruppensandbildern regen wir jedoch anschließend zum Austausch über die Sandbilder an. Wir fordern die Kinder auf, etwas zu ihren Sandbildern zu erzählen, Fragen zu den Szenen der anderen zu stellen und Wünsche für die Figuren zu formulieren, um auf diese Weise Suchprozesse anzuregen. Das innere Erleben kann so platziert, gesehen, organisiert, reorganisiert, rekonstruiert und dekonstruiert werden. Der geschützte Rahmen der Gruppe ermöglicht es Kindern mit Fluchterfahrungen, sich auch mit Gefühlen zu öffnen, die oft gegenüber den ebenfalls belasteten Eltern zurückgehalten werden.


Der Workshop vermittelt einen Einblick in die Wirkmechanismen von Sandspielgruppen und gibt Anregungen für einen narrativen, hypnosystemisch orientierten Umgang mit Sandbildern. 

Fallbeispiele zeigen eindrucksvoll, wie Kinder das Sandspiel nutzen, um sprachlich kaum Mitteilbares auszudrücken, wie sie dabei von der Gruppe getragen werden und Solidarität erfahren. Mit dem Workshop möchten wir dazu ermutigen, therapeutische Angebote für Kinder mit Fluchthintergrund zu initiieren. Es besteht Raum für Fragen, Austausch und Diskussion.